Reh (Capreolus capreolus)

 

Erscheinungsbild

  • Gewicht: ausgewachsene Tiere bis zu 25 kg Lebendgewicht; in Osteuropa und Sibirien mehr.
  • Sommerfell: gelblich-rot, Winterfell: graubraun, Haarwechsel April/Mai und September/Oktober.
  • Rehe haben am Hinterteil einen weißen Fleck, Spiegel genannt. Frisch geborene Kitze gleichen sich mit einem gefleckten Tarnkleid ganz der Umgebung an.
  • Der Rehbock wirft im Herbst sein Gehörn aus Knochensubstanz ab, das sofort wieder neu zu wachsen beginnt. Im Frühjahr reibt (fegt) der Bock an kleinen Bäumchen die Nährhaut (Bast) von seinem fertigen Gehörn, dient auch der Reviermarkierung. Winter: Zusammenschluß des Rehwildes zu Rehfamilien, Auflösung im März.

Lebensraum

  • Lebensraum: Randzonen reich strukturierter Busch- und Mischwälder (Heckenschlüpfer).
  • Auch offene Feldflur (Feldrehe), in der Nähe von menschlichen Siedlungen, in Stadtparken.
  • Als Kulturfolger ist das Reh sehr anpassungsfähig.

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

  • Das Reh besiedelt weite Teile Europas und Asiens.
  • In Europa kommt es von der Küste bis ins Hochgebirge, von Flußauen bis hin zu Bergwäldern, in Agrarsteppen und Parklandschaften vor.
  • Es gehört zu den Paarhufern und zur Familie der Hirsche.

Nahrung

  • Als Wiederkäuer ist das Reh ein reiner Pflanzenfresser.
  • Nahrung besteht aus: Kräutern, Gräsern, Blättern, Triebe, Knospen sowie Wald- und Feldfrüchten. Es bevorzugt nährstoff- und energiereiche Pflanzenteile (Konzentratselektierer).

Sinnesleistung und Lautäußerung

  • Geruchs- und Gehörsinn sind hervorragend ausgebildet.
  • Augen weniger leistungsfähig, Rehe sind farbenblind und können räumlich nicht wahrnehmen, sie registrieren Bewegungen sehr genau.
  • In der Paarungszeit (Juli bis Anfang August), fiept die Geiß nach dem Bock. Auch die Kitze geben fiepende Laute von sich.
  • Wenn sich Rehe erschrecken, geben sie einen bellenden Laut von sich.

Fortpflanzung

  • Paarungszeit: Juli/August (Blattzeit)
  • Tragezeit: 9 ½ Monate. Nach der Befruchtung tritt eine 4 ½-monatige Keimruhe (Eiruhe) ein, das heißt, die befruchteten Eizellen entwickeln sich verzögert.
  • Im Mai/Juni werden meist 2 (selten 1 oder 3) Kitze mit etwa 1 kg Gewicht geboren.
  • In den ersten Lebenstagen besucht die Mutter die Kitze nur zum Säugen, um nicht die natürlichen Feinde auf die Spur der Jungtiere zu locken. Die Kitze werden aus sicherer Entfernung von der Ricke beobachtet.
  • Ricken legen die Kitze ab, d.h. die Kitze drücken sich reglos ins Gras, um vor Feinden sicher zu sein. In den ersten Lebenstagen haben sie noch keinen Eigengeruch. Abgelegte Kitze daher niemals berühren, da die Ricke sie dann nicht mehr annimmt. Kitze sind nicht verwaist, die Ricke kommt regelmäßig zum Säubern und Säugen.
  • Rehe können bis zu 15 Jahre alt werden. Das Gebiß ist dann so stark abgenutzt, daß die Tiere die Nahrung nicht mehr aufnehmen und wiederkäuen können.

Gefahren für das Reh

  • Natürliche Feinde wie Wolf, Luchs, Bär, Steinadler fehlen. Feinde der Kitze: Fuchs und Wildschwein.
  • Mähwerkzeuge bei Heu- und Grasernte.
  • Straßenverkehr und wildernde Hunde.

(Quelle: Deutscher Jagdschutzverband)

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